Keramik
Hinweis für Veranstalter: Die Vorführung eines Gruben- bzw. Feldbrandes kann aufgrund des Zeitbedarfs nur bei mindestens dreitägigen Veranstaltungen gezeigt werden. Eine Anfrage für die Vorführung eines Grubenbrandes muss aufgrund der Herstellung von Brenngut mindestens 6 Monate vor der Veranstaltung erfolgen.
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In Mitteleuropa wurden die ersten Keramikgefässe während der Jungsteinzeit im Frühneolithikum ab etwa 5500 v. Chr. hergestellt - aus Ton hergestellte Figuren gab es bereits sehr viel früher. Die Gebrauchskeramik verbreitete sich ab etwa 8000 v. Chr. mit der Seßhaftwerdung und dem Beginn der Landwirtschaft vom Nahen Osten aus in Richtung Mitteleuropa.
Die Verzierungen und Formen der Keramik sind meist charakteristisch für die verschiedenen Kulturen aller Epochen. So werden manche jungsteinzeitliche Kulturen danach bezeichnet: z.B. Linearbandkeramische Kultur, Stichbandkeramische Kultur, Glockenbecherkultur, Trichterbecherkultur).
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Die ursprüngliche Technik zur Herstellung von Gefäßen ist die Aufbau- oder auch Wulsttechnik. Dabei bildet eine Grundplatte den Boden des Gefäßes. Darauf wird der Rand des Gefäßes mit Tonwülsten von Hand aufeinandergesetzt. Die Wülste werden anschließend verstrichen, um eine glatte, einheitliche Oberfläche und Wandstärke zu erhalten. Zum Verstreichen werden nicht nur die Finger verwendet, sondern es kommen auch Holzschienen und Modellierhölzer zum Einsatz.
Wann und wo erstmals die Töpferscheibe zum Einsatz kam, ist nicht gewiss. Es gibt einen Fund aus Mesopotamien, der um 3000 v. Chr. datiert ist. Die ersten in Mitteleuropa nördlich der Alpen auf der Drehscheibe hergestellten Gefäße sind in die La Tène Zeit datiert.
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Verzierungen der Gefäße sind vielfältig und werden nach deren Aufbau in den noch weichen Ton eingeritzt, eingedrückt oder auch eingeschnitten.
Die ersten Bemalungen auf Tongefäßen waren aus farbigem Tonschlicker – heute Engobe genannt. Dem Ton wurden Mineralien zugemischt. Daher gab es bei den gefundenen Gefäßen nur die Natur-Farben schwarz, braun bis rot, beige und weiß.
Sehr glatte Oberflächen erzielt man durch Polieren der Gefäße. Die Gefäße werden auf sogenannte Lederhärte vorgetrocknet und sind stabil genug, den Druck z.B. eines glatten Steines auszuhalten, mit dem die Oberfläche poliert wird. Man erhält dadurch eine glänzende und etwas dichtere Oberfläche.
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Ab dem Ende der Steinzeit wurde zunächst Kupfer, später auch Zinn verhüttet und Bronze hergestellt. In den mit Ton ausgekleideten Feuerungen und auf den tönernen Schmelztiegeln entstand eine glänzende Schicht. Man vermutet, daß daraus die Idee einer Glasur für Tongefäße entstand. Im alten Ägypten wurde entdeckt, daß sich aus Wüstensand und Natursoda eine Art Glaskörnchen herstellen läßt. Daraus entwickelte man erste Glasuren. Erst durch die technischen Entwicklungen der Jahrhunderte
erhielten die Glasuren Glanz, Farbigkeit und Festigkeit, die wir heute kennen.
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Nach dem langsamen Trocknen können die Gefäße gebrannt werden. Durch das Brennen wird der Ton stabil. Je höher die Brenntemperatur, desto stabiler und dichter wird der Ton, der durch die Temperatur chemisch umgewandelt wird.
Früher geschah dies in einem sogenannten Feldbrand oder Grubenbrand mit Hilfe eines Feuers (heutzutage gibt es elektrisch oder mit Gas beheizte Brennöfen).
Bei einem Grubenbrand muß ebenso wie im modernen Ofen eine Brennkurve eingehalten werden, mit der die Gefäße über Stunden langsam erhitzt werden. Geschieht das Aufheizen zu schnell, kann es passieren, dass das Wasser, das an die Tonmoleküle gebunden ist, zu schnell verdunstet und dadurch Risse entstehen. Beim zu schnellen Abkühlen nach einem Brand kann dies ebenso passieren.
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Einige Ergebnisse und Impressionen aus der Nors Farandi Keramikherstellung:
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